100 Jahre Entfestigung – Festen Kaiser Franz und Alexander – der 22. Dezember 1922

Die I.M.K.K. nimmt die Arbeiten ab

Am 22. Dezember trafen sich die Vertreter der I.M.K.K. unter ihrem Leiter Oberst Ver Eecke, dem Vorstand des Koblenzer Entfestigungsamts Eduard Hüger und einem Vertreter der deutschen Heeresfriedenskommission vor Ort an den Festungswerken, um die Zerstörungen der letzten Monate abzunehmen. Zu diesem Anlass wurde für jedes Werk ein Abnahmeprotokoll angefertigt, aus dem der Umfang der Zerstörungen und die Bestätigung der alliierten Kontroll-Kommission hervorgeht, dass die Maßnahmen den Forderungen der I.M.K.K. entsprach. Die Besichtigung des zerstörten Kriegspulvermagazins I im Innenhof des Reduits der Feste Kaiser Franz an diesem Freitag im Dezember 1922 dürfte vermutlich nur wenig Zeit in Anspruch genommen haben.

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Fundstück der Woche 50/2022

Die Akten des Reichsministeriums für die besetzten Gebiete, 1923-1930

Das Fundstück der Woche 50/2022 sind die Akten des Reichsministerium für die besetzten Gebiete, das im August 1923 unter Reichskanzler Gustav Stresemann eingerichtet worden war. Diesem neuen Ministerium wurden u. a. auch der Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete und die Reichsvermögensverwaltung für die besetzten Rheinischen Gebiete zugeordnet.(1) Die Akten des Ministeriums werden heute vom Berliner Bundesarchiv aufbewahrt. Der Bestand R 1601 wird seit einigen Jahren mit Mitteln der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) digitalisiert und ist online über das Portal Invenio des Bundesarchivs abrufbar.(2)

Briefkopf des Präsidenten der Reichsvermögensverwaltung für die besetzten rheinischen Gebiete, 1923.
Sammlung M. Kellermann

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Anmerkungen

(1) Vgl. Lilla, Joachim: Das Reichsministerium für die besetzten Gebiete (1919-1930), hier abgerufen am 17.12.2022.
(2) Vgl. hierzu die Meldung „100.000 Akten digital und online recherchierbar„, hier abgerufen am 17.12.2022.

Neubau der Pfaffendorfer Brücke

Am 12. Dezember 2022 fand in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle der Informations-Abend über den Neubau der Pfaffendorfer Brücke statt. Da es hier auch um die in der Westrampe gelegenen Kasematten und um die Reste der Horchheimer Torbefestigung geht, waren wir vor Ort und haben uns informiert. Auf der Seite Koblenz baut kann man hier alles nachlesen, außerdem gibt es dort auch eine interessante Animation über den Austausch der neuen mit der alten Brücke.

Freigelegte Reste der Horchheimer Torbefestigung. Foto R. Arenz, November 2022.

Neues vom Festungsbackofen

In dieser Woche sind mehrere Paletten mit Buntsandsteinplatten angeliefert worden, die für die spätere Wiederherstellung des Bodens in der Kriegsbäckerei vorgesehen sind. Dies erfolgt allerdings erst nach der Restaurierung des Backofens, sodass die Platten zunächst sicher eingelagert werden. Derzeit laufen noch die Planungen für die Sanierung der ruinösen Außenwand des Rauchfangs, sodass die Arbeiten am Ofen selbst pausieren müssen.

Buntsandsteinplatten für die Kriegsbäckerei. Foto F. Kellermann, 2022.

Beleuchtungsprobe an der Feste Kaiser Franz

Am 25. November wurde eine Beleuchtungsprobe von Hr. Anselm von Held (Tageslichtstudien | Kunstlichtplanung | Lichtsimulationen) im Beisein von Vertretern der Stadt Koblenz und unseres Vereins an der Poterne, dem Kehlturm und dem unterirdischen KPM III der Feste Kaiser Franz durchgeführt. Dieser Test fand vorbereitend für das Förderobjekt „Nationale Projekte des Städtebaus“ statt, das der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen der Stadt Koblenz bis 2025 umsetzen wird.

Alle Fotografien von R. Arenz, 2022

Vortrag an der VHS Koblenz am 13. Dezember 2022

Koblenz zur Zeit der französischen Besatzung (1922-1929)

Unser nächster Vortrag findet am Dienstag, den 13. Dezember 2022 von 17.30 bis 19.00 Uhr an der VHS Koblenz in Raum 121 statt. Unser 2. Vorsitzender Matthias Kellermann referiert über das Thema „Koblenz zur Zeit der französischen Besatzung (1922-1929)“.

In Koblenz, dem Hauptquartier der seit Ende 1918 amerikanisch besetzten zweiten Besatzungszone im Rheinland, zeichnet sich bereits 1922 das Ende des amerikanischen Engagements in Deutschland ab. Im Zuge der Reduzierung der amerikanischen Besatzungsarmee kommen erstmals größere französische Truppenteile in die Region. Schon bald bestimmen die französischen Soldaten das Koblenzer Stadtbild. Im Februar 1923 übernimmt Frankreich schließlich die Koblenzer Zone. Der Vortrag zeichnet die Geschichte der französischen Besatzung bis zur Befreiungsfeier 1929 nach. (Kurstext aus dem Herbstprogramm der VHS Koblenz)

Es sind noch Plätze frei, zu buchen auf den Seiten der VHS Koblenz (Kursnummer 1.0918).

Eingang in das Quartier Marceau (ehemals Trainkaserne), um/nach 1922.
Sammlung M. Kellermann, unbekannter Fotograf, undatiert

Neues vom ehemaligen StOV-Gelände an der Feste Kaiser Franz

Wie die Rhein-Zeitung in ihrer heutigen Samstagsausgabe berichtet, hat sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität für den Erwerb und die Umgestaltung des Geländes der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr (StOV) in der Mayener Straße durch die Stadt ausgesprochen. Dabei sollen nach aktuellen Stand die historischen Wagenhäuser des ehemaligen preußischen Artilleriedepots im Schatten der Feste Kaiser Franz erhalten bleiben. Die moderneren Bauwerke auf dem Gelände sollen dagegen beseitigt werden. Diese begrüßenswerte Absicht bietet die Möglichkeit, das in Koblenz einmalige Ensemble aus Festungswerk und historischer militärischer Infrastruktur zu erhalten und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Ehemaliges Wagenhaus 4, erbaut zwischen 1894 und 1903. Foto M. Kellermann, 2019

Für die Folgenutzung des Geländes gibt es verschiedene Ansätze. „In der Sitzung des Ausschusses betonte Baudezernent Bert Flöck auf Nachfrage, dass unter anderem auch eine Nutzung für die Karnevalsvereine als Wagenbauhalle denkbar sei. Weitere Überlegungen hinsichtlich des Geländes sehen grob vor, dass der südliche Teil für eine Wohnbebauung, für Büros und Dienstleistungsunternehmen genutzt werden kann. Für den nördlichen Teil ist unter anderem eine kulturelle Nutzung, die Ansiedlung von Kunsthandwerksbetrieben, Restauratoren und Handwerkern denkbar.“ Am 16. Dezember 2022 wird sich der Koblenzer Stadtrat mit der weiteren Entwicklung des StOV-Geländes beschäftigen.

Quelle: „Neues Gesicht für Areal am Fuß der Feste Franz?“ von Peter Karges, in: Rhein-Zeitung Nr. 275 vom 26.11.2022, S. 26

30.000 Euro Spende für das Informationszentrum Fort Asterstein

Am 9. November 2022 übergab Erich Engelke, der Koblenzer Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eine Spende über 30.000 Euro an den Koblenzer Baudezernenten Bert Flöck. Das aus Spenden und von der Lotterie Glücksspirale stammende Geld soll für „die notwendigen Steinmetz-, Verankerungs- und Injektionsarbeiten im Rahmen der Dach- und Mauerwerkssanierung des Torhauses„(1) verwendet werden. Die Sanierung des Torhauses wird ca. 500.000 Euro kosten, von denen 220.000 Euro aus EU-Mitteln und 20.000 Euro vom Land Rheinland-Pfalz beigesteuert werden. Die Bauzeit soll ca. zwei Jahre betragen.(2) Geplant ist zunächst die Einrichtung einer „Informations-Zentrale“ für die Baumaßnahmen rund um die Festungsstadt Koblenz und später eine Verwendung im Rahmen eines Nutzungskonzepts für das Fort Asterstein.(3)

Eingerüstetes Torhaus und Reduit des Forts Asterstein
Foto R. Arenz, 2022

Anmerkungen

(1) „Fort Asterstein in Koblenz„, Pressemeldung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vom 07.11.2022, hier abgerufen am 12.11.2022.
(2) Vgl. „Fort Asterstein erhält ein Informationszentrum“ von Peter Karges, in: Rhein-Zeitung Nr. 261 vom 10.11.2022, S. 15
(3) Vgl. Architekturbüro Dipl.-Ing. Stephan Dreier: Sanierungskonzept und Kostenschätzung Torhaus des Fort Asterstein, 07.07.2020, abgerufen am 12.11.2022 (Seite lässt sich nicht verlinken)