Bildarchiv 29. April 2021

Einblicke in die Kommunikation zur Bubenheimer Flesche

Die Kommunikation verband ursprünglich die Feste Kaiser Franz mit der Bubenheimer Flesche. Sie besteht aus einer langen krenelierten (d. h. mit Schließscharten versehenen) Mauer mit dahinter liegendem breiten Hohlgang. Dieser beginnt unterhalb des nördlichen Kopfbaus des Reduits der Feste Kaiser Franz und endet an der rechten (freistehenden) Grabenwehr der Flesche.

Kommunikation auf dem Weg zum Lützeler Friedhof, 2018

Die Kommunikation musste nach dem Ersten Weltkrieg entfestigt werden. Hierzu wurde der Tunnel in Abschnitten gesprengt, ohne allerdings die krenelierte Mauer zu zerstören. So entstanden einzelne Tunnelsegmente, die von außen allerdings nicht zugänglich sind. Allerdings kann man durch die Schießscharten einen Blick ins Innere werfen.

Das letzte Bild ist insofern interessant, als es anscheinend authentische Beschriftungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zeigt. Zu dieser Zeit dienten die einzelnen Abschnitte des Gangs als Luftschutzräume, die laut einem Zeitzeugen über betonierte Treppenabgänge zu erreichen waren. Diese Eingänge befanden sich auch nach dem Krieg noch eine zeitlang auf dem Gang. Eine Kritzelei auf einer Wand zitiert den Songtitel Rote Lippen soll man küssen von Cliff Richard, der Ende 1963 ein Hit in Deutschland war. Gut möglich, dass man zu dieser Zeit noch in die Kommunikation hinein konnte.

Matthias Kellermann

Abbildungen

Alle Fotografien von R. Arenz, 2018 und 2021