Tag des offenen Denkmals® 2022 – Station 6

Trennungsgraben und Brücke an der Poterne

Der einzige Zugang in die Feste Kaiser Franz befand sich an der Ecke der heutigen Mayener Straße/Bodelschwinghstraße. Dieser war entsprechend gegen ein feindliches Eindringen gesichert mit einer Toranlage, über die Zufahrt schiebbare Balken mit einem dahinter liegenden Wachtlokal. Hätte es der Angreifer bis in den Poternenvorhof geschafft, hätte ihm dort ein Trennungsgraben mit einer hochklappbaren Brücke den Weg in die Poterne und damit in den Innen- oder Werkhof der Feste Kaiser Franz versperrt.

Abb. 1: Toranlage (links) und Trennungsgraben mit hochklappbarer Brücke (rechts), 1824

Die klappbaren Brücken wurden später durch feste Brückenanlagen ersetzt und schließlich ganz beseitigt, der Trennungsgraben wurde verfüllt. Der genaue Zeitpunkt dieser Arbeiten ist leider nicht bekannt, wird aber vermutlich nach 1900 gewesen sein. In Abb. 2 sieht es danach aus, als ob der Graben bereits verfüllt wäre.

Abb. 2: Werkeingang mit dahinterliegender Poterne, um 1908

2010 hat unser Verein den Graben teilweise ausgehoben. Wegen eines quer hindurch laufenden Wasserrohrs haben wir den Trennungsgraben allerdings nicht bis zur ursprünglichen Sohle freigelegt.

Abb. 3: Trennungsgraben während der Aushubarbeiten, 2010

Im Verlauf der Arbeiten kam schließlich das ehemalige Auflager der Klappbrücke zum Vorschein. Anders als in Abb. 1 dargestellt, war dies allerdings nicht in Holz, sondern in Stein ausgeführt.

Abb. 4: Auflager im Trennungsgraben mit freigelegter Wasserleitung, 2010

Die Wasserleitung wurde kurz darauf gesichert und der Graben zunächst mit einer Holz-, später mit einer Stahlbrücke überbrückt.

Ende des Rundgangs

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Abbildungen

Abb. 1: GStA PK, XI. HA, FPK, F Nr. 70476 (Ausschnitt), Public Domain Mark 1.0
Abb. 2: Sammlung Rainer Arenz, Ansichtskarte, gelaufen 1908 (Ausschnitt)
Abb. 3+4: Fotos M. Kellermann, 2010