Fundstück der Woche 04/2020

Eine französische Luftaufnahme des Petersbergs, 1929

Das Fundstück der Woche 04/2020 ist eine französische Luftaufnahme aus dem Jahr 1929, dem letzten Jahr der französischen Besetzung von Koblenz nach dem Ersten Weltkrieg. Es ist bisher die einzige bekannte Fotografie aus dieser Zeit, die den Petersberg in Lützel zeigt.

Das Bild ist die zweite Aufnahme aus einer Serie von (bislang) zwei Fotografien, die Hauptmann Ménard(1) im April 1929 bei einem Flug über Koblenz geschossen hat. Zu sehen sind zum einen der Petersberg in Lützel mit dem Kernwerk der Feste Kaiser Franz bestehend aus Reduit und Kehlturm und den Wagenhäusern des Artillerie-Depots in der Kehle des Festungswerks.
Zum anderen sieht man auf der rechten Bildseite die Bubenheimer Flesche, die hier als dunkles Dreieck erscheint. Dabei handelt es sich um den hohen Baumbestand auf dem Festungsgelände, der die Entfestigung 1920 überstanden hatte und der bei der Anlage des ab 1921 geplanten Lützeler Volksparks erhalten bleiben sollte.
Sehr schön im Bild auszumachen sind die Dimensionen der Feste Kaiser Franz und ihrer beiden Flügelwerke, die im Prinzip vom Moselufer links (Moselflesche) bis zur Fernstraße 9 rechts im Bild (Bubenheimer Flesche) reicht.

Matthias Kellermann

Abb. 1: Französisches Luftbild des linken Moselufers, April 1929

Anmerkungen

(1) Dabei handelt es sich möglicherweise um Jean-Antoine Ménard, der als Referent/Sachbearbeiter bei der Interalliierten Rheinland-Kommission beschäftigt war (siehe hier, S. 339).

Abbildungen

Abb. 1: Sammlung M. Kellermann, Fotografie von Hauptmann Ménard, 1929.
Anmerkung: Da der Rechteinhaber nicht ermittelt werden konnte, bitten wir, uns eventuelle Ansprüche mitzuteilen.