Ein ungewöhnlicher Parkplatz, 2009
Das Fundstück der Woche 45/2017 ist ein VW Typ 2 T1, im Volksmund auch Bulli genannt. Das Fahrzeug parkte, wenn auch fahruntüchtig, bis zu seiner Freilegung unter Trümmerschutt und Müll in der kleinen Wache am Poternenvorhof.
Wirklich spektakuläre Fundstücke sind an der Feste Kaiser Franz bislang selten gewesen. Meist handelt es sich doch um Gebrauchsgegenstände in unterschiedlichem Erhaltungsgrad, wenig Militärisches, viel Bruchstückhaftes. Einen außergewöhnlichen Fund machten wir allerdings 2009 am Werkeingang der Feste Kaiser Franz.
Das kleine Wachtlokal an der Zufahrt zur Feste war vollständig zugemüllt und mit Schutt und Dreck angefüllt (wie auch der Gang direkt daneben). Von einem Foto aus den 1950er-Jahren wissen wir, dass der Raum als Unterkunft genutzt worden war. So waren wir doch gespannt, was uns unter dem Unrat erwartete. Zu unserer Überraschung kamen Einzelteile eines Fahrzeugs zum Vorschein, zunächst die Frontpartie eines Volkswagens, wie an dem Markenzeichen unschwer zu erkennen war.
Stück für Stück legten wir den kleinen Raum frei, wobei immer mehr Teile auftauchten. Zu guter Letzt hatten wir einen kompletten Bulli Pritschenwagen zusammen, von dem allerdings der Motor fehlte (zum Glück!). Die Teile wurden gesichert und zunächst in der Poterne zwischengelagert, bevor wir die völlig verrosteten hinteren Teile (die Pritsche) zum Altmetall gaben.
Die gut erhaltenen Einzelteile des Cockpits haben wir vor Beginn der Abstützarbeiten in der Poterne im Kehlturm zwischengelagert, bis entschieden ist, wo und wie der Bulli präsentiert werden soll. Eines ist jedoch sicher: Als Kuriosität wird er sicher einen Platz in unserer Festungsausstellung finden.
Matthias Kellermann
Abb. 1: Foto M. Kellermann, 2009
Abb. 2: Foto M. Kellermann, 2014