Quellen zur Geschichte der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein nach 1918 – das Politische Archiv des Auswärtigen Amts

Der heute vorgestellte Bestand muss leider ohne Digitalisate auskommen. Es handelt sich dabei um die Akten des deutschen Entfestigungskommissariats, das 1920 die „Unterkommission für Festungen“ der Heeresfriedenskommission ersetzt hat.(1) Der Entfestigungskommissar Generalmajor Günther Klotz bereiste im Juni 1920 die Rheinlande und besuchte dort auch die Festung Koblenz. Mehr Informationen zu dieser Visite finden Sie hier.

Der Bestand im Auswärtigen Amt ist gut sortiert und bietet auch wieder eine Fülle von Fotografien der beiden Entfestigungsphasen (1920-1922 und 1927/1929).

Zur Quellensammlung geht es hier.

Anmerkungen

(1) Salewski, Michael: Entwaffnung und Militärkontrolle in Deutschland 1919-1927, München 1966, S. 60f. [Schriften des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für auswärtige Politik e.V., Band 24]

Spatenstich 2. Bauabschnitt Feste Kaiser Franz

Wie die Stadt Koblenz meldet, findet am 16. Juli ab 11.00 Uhr der feierliche Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt an der Feste Kaiser Franz statt. Unser Verein nimmt ebenfalls an der Veranstaltung teil und wird Führungen zur Geschichte und zur Freilegung des Reduits durchführen.

Zur Pressemeldung der Stadt Koblenz geht es hier (Archivversion).

Blick auf die Poterne der Feste Kaiser Franz mit gesichertem (zerstörten) Treppenabgang.
Foto M. Kellermann, 2024.

Quellen zur Geschichte der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein nach 1918 – die United Nations Library & Archives in Genf

Im Archiv des Völkerbundes in Genf (heute: United Nations Library & Archives) sind ebenfalls Akten zu den Entfestigungsarbeiten an der Rheingrenze vorhanden. Einen Hinweis auf diese Bestände fand ich im Stadtarchiv in Koblenz, das 1991 in Kontakt mit der United Nations Library getreten war. Bei meinem ersten Besuch in Genf stellte sich dann heraus, dass es sich nicht nur um eine, sondern gleich um zwei Akten zur Entfestigung von Koblenz handelte.

Die erste Akte bietet eine Fülle von Bildern zu den beiden Phasen der Koblenzer Entfestigung (1920-1922 und 1927/1929). Außerdem enthält sie das für Koblenz wichtige Schreiben vom 1. Februar 1922 an General Nollet, in dem Generals Ferdinand Foch die Entscheidung mitteilt, die Festung Ehrenbreitstein von der Zerstörung auszunehmen:

An der Entfestigung des Forts Ehrenbreitstein ist nicht festgehalten worden; die Bedeutung dieses Werks scheint vom militärischen Standpunkt aus betrachtet minimal zu sein und seine Zerstörung hätte, infolge seiner besonderen Lage, die öffentliche Meinung der Deutschen gegen die Alliierten aufbringen können.“(1)

Die zweite Akte war insofern überraschend, da es in dieser auch Fotos der kleineren Festungswerke (Metternicher und Rübenacher Schanze, Bienhornschanze) gab, die so nicht in den deutschen Archiven existieren. Vermutlich handelt es sich dabei um Aufnahmen der alliierten Offiziere, die die Entfestigungsarbeiten begleitet haben. Zwischenzeitlich liegen die beiden Akten auch digital vor und können ohne Zugangsbeschränkungen heruntergeladen werden. (Digitalisat)

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Anmerkungen

(1) Schreiben des Comité Militaire Allié de Versailles Nr. I 35/1 vom 01.02.1922, in: United Nations Library & Archives Best. Col 61/40/1, Sammlung 4, Dokument 19. Übersetzung M. Kellermann.

„Rhein-Mosel-Blick“ im Festungspark Ehrenbreitstein wieder geöffnet

Nach der vom städtischen Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen durchgeführten Sanierung ist die 2011 anlässlich der BUGA errichtete Aussichtsplattform im Festungspark jetzt wieder für den Publikumsverkehr freigegeben.

Zur Pressemeldung der Stadt Koblenz geht es hier (Archivversion).

Blick vom Ehrenbreitstein auf das Kernwerk der Feste Kaiser Franz, 2023.
Foto Feste Kaiser Franz e.V.

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Besatzung, Entfestigung (1920-1929) und spätere Verwertung bzw. Nutzung der Liegenschaften

Diese Zusammenstellung entstand ursprünglich im Zuge der jahrelangen Beschäftigung mit der Entfestigung von Koblenz und der weiteren Geschichte der Koblenzer Festungswerke. Nachdem nun eine Reihe von Quellen zwischenzeitlich auch online zur Verfügung steht, bot sich eine Veröffentlichung im Rahmen dieser Homepage an. Sie soll, ähnlich wie die Bibliographie, ein Hilfsmittel bei der Erforschung der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein sein. Die Liste ist nicht vollständig, wird aber immer wieder ergänzt werden.

Den Anfang macht das Bundesarchiv in Berlin, das die Entfestigungsakten aus dem Bestand des Reichskommissars für die besetzten rheinischen Gebiete (Ernst Langwerth von Simmern) digitalisiert hat.

Zur Quellensammlung geht es hier.

Neues Festungsbanner

Das neue Festungsbanner ist da! Und hat sogleich einen Platz am Reduit und an dem Eingang zur ehemaligen Standortverwaltung gefunden. Vielen Dank an den Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen der Stadt Koblenz, der die Banner zur Verfügung gestellt hat.

Festungsbanner am Reduit der Feste Kaiser Franz. Foto M. Kellermann, 2024.

Symposium vom 24. bis 26. Mai 2024 in Erfurt

Die Zitadelle Petersberg unter Preußen 1802-1873

Von 24. bis zum 26. Mai 2024 veranstaltet der Verein Freunde der Citadelle Petersberg zu Erfurt e.V. ein Kolloqium zur Geschichte der Erfurter Zitadelle Petersberg in der preußischen Zeit. An diesem Symposium wird auch unser 2. Vorsitzender Matthias Kellermann mit einem vergleichenden Vortrag zu den Militärbäckereien in der Zitadelle Erfurt und der Feste Kaiser Franz in Koblenz teilnehmen.

Mehr Informationen zu der Veranstaltung und das Programm finden Sie hier.

Die 1819/1820 zum Proviantmagazin umgebaute ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul, 2024.
Foto M. Kellermann.

Tag der Städtebauförderung

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Besucherinnen und Besuchern des gestrigen Tages der Städtebauförderung im Festungspark Kaiser Franz für die zahlreichen Spenden, die unserer Vereinsarbeit zugute kommen. Wir hoffen, dass wir in absehbarer Zukunft selbst auch wieder Führungen in der Feste Kaiser Franz anbieten können.

Blick in den Festungspark, 4. Mai 2024. Foto M. Kellermann.

Baustelle Löwentor

Wie die Koblenzer Rhein-Zeitung in ihrer Ausgabe vom 27. April berichtet, hat der 2017 gegründete Karthäuser Bürgerverein bislang Spenden in Höhe von beachtlichen 20.250 Euro für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Löwentors auf der Karthause gesammelt. Die Maßnahmen am Tor laufen bereits seit letztem Jahr, 2024 stehen die Arbeiten an der Fassade und den imposanten Greifen auf dem Programm.

Gute Nachrichten gibt es auch für das Stück erhaltene Kehlmauer an der rechten Seite des Tors sowie den Rest des 1964 zerstörten Kehlreduits der Feste Kaiser Alexander, die in den nächsten Jahren ebenfalls saniert werden sollen. Damit wird der traurige Rest des einstmals imposanten Bauwerks hoffentlich nach 60 Jahren endlich ein würdiges Erscheinungsbild erhalten!

Hohe Spende des Karthäuser Bürgervereins fürs Löwentor„, in: Rhein-Zeitung Nr. 99, 27.04.2024, S. 20.

Lichtspiel auf der eingerüsteten Rückseite des Löwentors, 2024. Foto M. Kellermann.