Tag des offenen Denkmals® 2021 – Station 7

Gut verborgen, aber immer noch da – die äußere Grabenwand auf der rechten Seite des Festungswerks

Im Zuge der Entfestigung der Feste Kaiser Franz nach dem Ersten Weltkrieg mussten auch die Gräben des Werks zerstört werden. Der linke und der Frontgraben wurden in weiten Teilen zerstört bzw. eingeebnet, während man sich auf der rechten Seite damit begnügte, die innere Grabenwand (sog. Eskarpe) zu sprengen. Die äußere Grabenwand (Kontereskarpe) blieb dagegen bis in den Frontgraben hinein stehen, da hier aufgrund der Nähe zu den Gebäuden der Feldartillerie-Kaserne nicht gesprengt werden durfte.

Abb. 1 – Abb. 5 (Slideshow)

Während der linke Graben und der Frontgraben 1921 verfüllt wurden, blieb die gesprengte Eskarpe im rechten Graben zunächst liegen und wurde nicht übererdet. Auf der nachfolgenden Luftaufnahme von 1944 kann man daher die ehemaligen Kasernengebäude und die äußere Grabenwand auf der rechten Seite der Feste Kaiser Franz noch gut erkennen.

Abb. 6: Rechter Graben der Feste Kaiser Franz und Feldartillerie-Kaserne (Bildmitte oben), 1944

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kasernengebäude beseitigt und durch Neubauten ersetzt, der Graben wurde zugeschüttet. Mit ihm verschwand die äußere Grabenwand zwar im Untergrund, blieb so aber in einem größeren Abschnitt unbeschadet erhalten. Der einzige Zugang befindet sich heute in der nicht mehr zugänglichen Kommunikation zwischen der Feste Kaiser Franz und der Bubenheimer Flesche. In diesen war die rechte Grabenwehr integriert, von der aus mit drei Geschützen der rechte Graben und der gleichen Anzahl auch das Kehlglacis bestrichen werden konnte.

Abb. 7: Die zerstörte rechte Grabenwehr, 2009

Die rechte Grabenwehr wurde ebenfalls während der Entfestigung 1920/1921 gesprengt, sodass zwar heute noch die drei Kanonenschießscharten in der Kommunikation zu sehen sind, das Bauwerk dahinter aber nicht mehr zugänglich ist. Kurz hinter der Grabenwehr in Richtung der Bubenheimer Flesche zweigt ein schmaler Gang nach Westen ab.

Abb. 8: Abzweig in Richtung äußerer Grabenwand, 2018

Dieser kurze Gang führt zunächst in eine kleine Kasematte, deren ursprüngliche Nutzung uns heute leider nicht mehr bekannt ist. Von diesem Raum zweigt ein schmaler Gang ab, der die Kasematte mit dem Hohlgang in der äußeren Grabenwand verband. Hier befand sich auch eine Ausfallpforte in den Graben, die allerdings heute verschüttet ist.

Abb. 9 – Abb. 13 (Slideshow)

Der Hohlgang in der äußeren Grabenwand ist gut erhalten, er weist zudem noch alle nach dem Graben vorhandenen Schießscharten auf. Leider ist der Gang nur gut 30 Meter begehbar, dann ist er verschüttet.

Abb. 14 – Abb. 15 (Slideshow)

Die innere Grabenwand in diesem Bereich ist leider fast vollständig zerstört. Lediglich an der rechten Grabenwehr existiert vermutlich noch ein kurzer Abschnitt, der derzeit aber ebenfalls verschüttet ist.

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Abbildungen

Abb. 1-5: Stadtarchiv Koblenz FA 4,3 Nr. 1 Bild 26-30, Fotograf Joseph Ring
Abb. 6: Sammlung M. Kellermann, unbekannter Fotograf, ca. 1944
Abb. 7: Fotografie M. Kellermann, 2009
Abb. 8-15: Fotografien R. Arenz, 2018