Fundstück der Woche 07/2020

Das Fundstück der Woche 07/2020 ist eine amerikanische Fotografie aus dem Jahr 1919, entstanden etwa einen Monat nach dem Einmarsch der 3. US-Armee in Koblenz. Es zeigt die Rückseite einer Grabenbatterie der Feste Kaiser Alexander, entweder der Batterie 2 an der Enveloppe III (Haupt- oder Südfront des Festungswerks) oder der Batterie 6 an der Enveloppe V (Westfront). Von besonderem Interesse für den Verein sind hierbei die Gitter in den Öffungen an der Rückseite des Gebäudes.

Der vollständige Artikel ist unter der Rubrik Fundstücke zu finden.

100 Jahre Entfestigung der Feste Kaiser Franz

Der Fund des in weiten Teilen erhaltenen Kriegspulvermagazins Nr. 3 auf der linken Kehlseite der Feste Kaiser Franz im letzten Jahr ist eines der interessantensten Fundstücke der letzten Jahre. Denn eigentlich sollte es im Zuge der Entfestigung des Festungswerks vollständig zerstört werden. Der Beginn dieser Entfestigungsarbeiten jährt sich 2020 zum 100. Mal: Am 6. November 1920 fanden die ersten Sprengungen auf dem Gelände statt. Doch waren dies tatsächlich die ersten Sprengungen? Eine neu erschlossene Quelle lässt anderes vermuten.

Am 12. Februar 1919, also vor 101 Jahren, beschwerte sich die Stadt Koblenz bei der amerikanischen Besatzung über Sprengungen auf der Feste Kaiser Franz, bei denen wohl Privateigentum beschädigt worden war. Welcher Art diese waren und wo auf dem Gelände sie stattfanden, ist aber leider nicht bekannt.(1) Das Hauptquartier der 3. US-Armee antwortete prompt: „Referring to your complaint made yesterday afternoon regarding the explosions in Fester Franz [sic!], you are informed that this matter has been taken up with the Chief Ordnance Officer, and he informs me that no further detonations will be ordered at that place.“ Mehr noch: Man habe einen anderen Platz für die Sprengungen gefunden, sodass keine weiteren Schäden für Privateigentum zu befürchten seien.(2)

Neun Monate später begannen dann die Zerstörungsarbeiten an dem Hauptwerk auf dem Petersberg, die bis zum 10. August 1921 andauerten und mit der Unbrauchbarmachung des Kriegspulvermagazins unter dem Reduithof 1922 ihren endgültigen Abschluss fanden. Einen Großteil der erhaltenen Bilder dieser Maßnahmen haben wir 2018 in unserem Buch „Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Entfestigung 1920-1922 – Fotografien von Joseph Ring“ veröffentlicht, das im lokalen Buchhandel erhältlich ist.

Anmerkungen

(1) Denkbar wäre z.B., dass die Amerikaner die von den abziehenden Deutschen in der Munitionsanstalt im Werkhof der Feste Kaiser Franz zurückgelassene Munition vor Ort vernichtet haben bzw. vernichten wollten. Größere Bestände wurden später u.a. auf der Rübenacher Schanze und im Munitionsdepot Mülheim zerlegt und der Wiederverwertung zugeführt (vgl. M. Kellermann: Der Sender Koblenz (1934-1945), Koblenz 2020, S. 22f.).
(2) Stadtarchiv Koblenz, Best. 623 Nr. 4550, S. 244.

Fundstück der Woche 05/2020

Das Fundstück der Woche 05/2020 besteht eigentlich gleich aus mehreren, die sich mit der Rezeption der Grabdenkmäler der Generäle Marceau und Hoche im 19. Jahrhundert beschäftigen. Beide hatten ihre letzte Ruhe auf bzw. am Petersberg in Lützel gefunden, für Hoche entstand außerdem ein Grabmal in Weißenthurm, das allerdings noch der Fertigstellung harrte.

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Neuerscheinung “Guillaume Emmanuel Guignard de Saint-Priest“

Guillaume Emanuel Guignard Graf von Saint-Priest, ein adliger Vertreter des französischen Ancien-Regime, durchlief eine für seine Zeit typische Laufbahn: Erziehung beim Hochadel, Weiterbildung im Ausland, Emigration aus Frankreich und Teilnahme am Krieg. Allerdings war er auch weitaus besser ausgebildet als viele seiner Zeitgenossen, sprach mindestens fünf Sprachen, studierte Mathematik und Philosophie, wurde hoher Offizier in der russischen Armee und Adjutant des Zaren Alexander I. Guillaume Emmanuel kam schließlich, kampferprobt und hochdekoriert, zur Schlesienarmee des Generals Blücher und überquerte mit seinen Soldaten in der Silvesternacht 1813 bei Koblenz den Rhein. Noch während des Frankreich-Feldzuges 1814 wird er in Reims tödlich verwundet. Bis heute wird er in Russland mehr geachtet als in Frankreich, wo er später als Verräter am Vaterland galt. Dies führte sogar dazu, dass sein grandioses Grabmal in der Kathedrale von Laon 1831 mitsamt seiner sterblichen Überreste von der Familie de Saint-Priest entfernt werden musste.


Auch wenn Guillaume Emanuel Guignard Graf von Saint-Priest nur einen bescheidenen Beitrag zur Koblenzer Geschichte geleistet hat, ebnete die unter seinem Kommando durchgeführte Eroberung der Stadt zum Jahreswechsel 1813/1814 den Weg für die spätere Übernahme der Rheinlande durch das Königreich Preußen. Das Buch “Guillaume Emmanuel Guignard de Saint-Priest (1776-1814). „Französischer“ General am Rhein” unseres Vereinskollegen Jean-Noel Charon erscheint dieser Tage im Verlag von Dietmar Fölbach und kann für 12,80 € im lokalen Buchhandel erworben werden.

Neuerscheinung „Der Sender Koblenz (1934-1945)“

Viele Koblenzer erinnern sich noch an Radio Koblenz mit seinem Sendemast, das nach dem Zweiten Weltkrieg im Oktober 1945 in Lützel seinen Betrieb aufnahm. Weniger bekannt ist die Geschichte des Senders Koblenz von der Einrichtung 1934 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, jenes Senders, dessen Sendemast, Technik und Personal Radio Koblenz übernommen und genutzt hat. Anhand von Erinnerungen und ausgewählten Dokumenten aus erster Hand entwirft dieses Buch ein Bild des Koblenzer Senders in der Zeit von 1934 bis 1945. Grundlage hierfür bildet der Nachlass des Senderleiters Friedrich Fend, der den Sender vom Bau des Sendergebäudes und der Aufstellung des Sendeturms 1934/1935 bis zu den Anfängen von Radio Koblenz 1945 und dem Abriss des Sendemastes im April 1965 begleitet hat. Zudem wirft der Autor auch einen Blick auf die Geschichte des Sendergeländes, das bis zur Aufgabe der Feste Kaiser Franz 1890 als Rübenacher Schanze Teil der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein war.

Das Buch „Der Sender Koblenz (1934-1945). Von der Rübenacher Schanze bis zu den Anfängen von Radio Koblenz“ erscheint dieser Tage im Verlag von Dietmar Fölbach und kann für 14,80 € im lokalen Buchhandel erworben werden.

Vortrag an der VHS Koblenz am 14. Januar

Am Dienstag, den 14. Januar findet unser nächster Vortrag an der VHS Koblenz statt. Unser 2. Vorsitzender Matthias Kellermann referiert von 17.30 bis 19.00 Uhr zum Thema „Von Klein-Paris zum Sitz der Rheinlandkommission – deutsch-französische „Begegnungen“ in Koblenz (1792-1930)“.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Kursbuchung finden Sie hier auf der  Homepage der VHS Koblenz.

Saisonende Feste Kaiser Franz 2019

Wir möchten uns heute, am 1. Advent, einmal recht herzlich bei allen Ausstellern und Besuchern unseres 5. Adventsmarktes und den vielen Freunden und Förderern sowie bei unseren Mitgliedern bedanken und Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen.
Natürlich hoffen wir, Sie alle gesund und munter das nächste Jahr bei einer unserer hoffentlich bald wieder stattfindenden Veranstaltungen oder Führungen zu sehen.
Bis dahin wünscht Ihnen das Feste-Franz-Team einen schönen ersten Advent und fröhliche Weihnachten.

Bauarbeiten auf der Feste Franz

Die am 21. Oktober begonnenen Arbeiten am Hohlgang schreiten derzeit zügig voran, an der ersten Sprengstelle wurde bereits mit der Rekonstruktion des Ganges begonnen. Zudem wurde beim Ausbaggern der zweiten Sprengstelle in der Nähe des Kernwerks am 5. November ein Hohlraum gefunden, der sich als das eigentlich 1920 gesprengte unterirdische Kriegspulvermagazin Nr. 3 herausstellte. Derzeit laufen Untersuchungen zum Zustand des Bauwerks.

Aufgrund des vorangegangenen Gangeinsturzes auf dem Festungsplateau und der dieses Jahr abgelaufenen Frist für die Standsicherheit der angrenzenden Poterne hat die Stadt Koblenz allerdings entschieden, den Zustand des gesamten Geländes der Feste Kaiser Franz vollständig neu zu bewerten.

Daher ist es unserem Verein derzeit nicht gestattet, das gesamte Festungsgelände inklusive aller oberirdischen und unterirdischen Bauwerke und Gebäude zu betreten. Bis auf Weiteres sind auch keine Führungen oder sonstige Veranstaltungen auf dem Festungsgelände erlaubt.

Wie berichtet, findet aus diesem Grund der Lützeler Adventsmarkt dieses Jahr am neuen Lützeler Bürgerzentrum im Brenderweg statt. Wir würden uns freuen, Sie bei dieser Gelegenheit dort an unserem Stand begrüßen zu dürfen!