Muschelbrunnen kehrt zurück in den Lützeler Volkspark

Wie die Stadt Koblenz mitteilt, ist die Rückkehr des Nymphenbrunnens, im allgemeinen auch Muschelbrunnen genannt, in den Lützeler Volkspark geplant. Der derzeit noch in Restaurierung befindliche Brunnen soll an seinem ehemaligen Standort im Volkspark (heute Friedhof Lützel) wieder aufgestellt werden.

Muschelbrunnen an seinem Standort in den Rheinanlagen.
Foto M. Kellermann, 2008.

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„Ein Quartier liegt im Dornröschenschlaf“

In der heutigen Ausgabe der Rhein-Zeitung berichtet Doris Schneider über die Absicht der Stadt Koblenz, das Gelände der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr unterhalb der Feste Kaiser Franz vom Bund zu kaufen. Hierfür hatte sich der Stadtrat in seiner letzten Sitzung ausgesprochen. Das Gelände des ehemaligen preußischen Artillerie-Depots mit seinen fünf noch verbliebenen historischen Wagenhäusern könnte in „einen kleinen Stadtteil und ein Kulturzentrum“ umgewandelt werden. Wie die zukünftige Nutzung konkret aussehen wird ist allerdings noch nicht festgelegt. Das Investitionsvolumen wird mit 6,3 Millionen Euro beziffert, die über die „Stadtebauförderung“ des Bundes zu 90% förderwürdig wären. Die Umsetzung der Pläne könnte von 2025 bis 2027 zur Ausführung kommen.(1)

Wagenhaus 13 (Bildmitte, erbaut in den 1870er-Jahren) und Kernwerk
der Feste Kaiser Franz (rechts), 2021. Foto M. Kellermann.

Die Einschätzung der Verfasserin, auf dem Gelände gäbe „es nicht viel zu sehen„,(2) teilt der Autor dieser Zeilen allerdings nicht. Das ehemalige, zwischen 1894 und 1903 erbaute Wagenhaus Nr. 4 nördlich des Kehlturms ist allein schon einen Besuch der ehemaligen Standortverwaltung wert, auch wenn es nur von außen „besichtigt“ werden kann.

Wagenhaus Nr. 4, 2019. Foto M. Kellermann.

Dieses Gebäude hebt sich durch seine Bauweise deutlich von dem etwa fünf Jahre später erbauten, nördlich gelegenen Wagenhaus Nr. 18 ab, an dem zwar auch noch Ziegel zum Einsatz kamen, das aber auch große verputzte Flächen aufweist.

Wagenhaus Nr. 18, 2019. Foto M. Kellermann.

Leider sind heute in Koblenz bis auf das ehemalige, 1876/1877 nach Plänen von Martin Gropius errichtete Garnisonslazarett Ehrenbreitstein (sogenannter Martin-Gropius-Bau) keine anderen vergleichbaren Bauten in Ziegelbauweise aus dieser Zeit mehr vorhanden.(3) Von den ursprünglich 20 Artillerie-Wagenhäusern der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein sind neben den zwei genannten heute noch drei weitere auf dem Gelände der Standortverwaltung an der Feste Kaiser Franz erhalten. Es wäre wünschenswert, dass dies auch so bleibt.

Anmerkungen

(1) Rhein-Zeitung Nr. 4, 05. Januar 2023, S. 11.
(2) Ebd.
(3) Freundlicher Hinweis von M. Böckling.

100 Jahre Entfestigung – Festen Kaiser Franz und Alexander – der 22. Dezember 1922

Die I.M.K.K. nimmt die Arbeiten ab

Am 22. Dezember trafen sich die Vertreter der I.M.K.K. unter ihrem Leiter Oberst Ver Eecke, dem Vorstand des Koblenzer Entfestigungsamts Eduard Hüger und einem Vertreter der deutschen Heeresfriedenskommission vor Ort an den Festungswerken, um die Zerstörungen der letzten Monate abzunehmen. Zu diesem Anlass wurde für jedes Werk ein Abnahmeprotokoll angefertigt, aus dem der Umfang der Zerstörungen und die Bestätigung der alliierten Kontroll-Kommission hervorgeht, dass die Maßnahmen den Forderungen der I.M.K.K. entsprach. Die Besichtigung des zerstörten Kriegspulvermagazins I im Innenhof des Reduits der Feste Kaiser Franz an diesem Freitag im Dezember 1922 dürfte vermutlich nur wenig Zeit in Anspruch genommen haben.

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Fundstück der Woche 50/2022

Die Akten des Reichsministeriums für die besetzten Gebiete, 1923-1930

Das Fundstück der Woche 50/2022 sind die Akten des Reichsministerium für die besetzten Gebiete, das im August 1923 unter Reichskanzler Gustav Stresemann eingerichtet worden war. Diesem neuen Ministerium wurden u. a. auch der Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete und die Reichsvermögensverwaltung für die besetzten Rheinischen Gebiete zugeordnet.(1) Die Akten des Ministeriums werden heute vom Berliner Bundesarchiv aufbewahrt. Der Bestand R 1601 wird seit einigen Jahren mit Mitteln der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) digitalisiert und ist online über das Portal Invenio des Bundesarchivs abrufbar.(2)

Briefkopf des Präsidenten der Reichsvermögensverwaltung für die besetzten rheinischen Gebiete, 1923.
Sammlung M. Kellermann

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Anmerkungen

(1) Vgl. Lilla, Joachim: Das Reichsministerium für die besetzten Gebiete (1919-1930), hier abgerufen am 17.12.2022.
(2) Vgl. hierzu die Meldung „100.000 Akten digital und online recherchierbar„, hier abgerufen am 17.12.2022.

Neubau der Pfaffendorfer Brücke

Am 12. Dezember 2022 fand in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle der Informations-Abend über den Neubau der Pfaffendorfer Brücke statt. Da es hier auch um die in der Westrampe gelegenen Kasematten und um die Reste der Horchheimer Torbefestigung geht, waren wir vor Ort und haben uns informiert. Auf der Seite Koblenz baut kann man hier alles nachlesen, außerdem gibt es dort auch eine interessante Animation über den Austausch der neuen mit der alten Brücke.

Freigelegte Reste der Horchheimer Torbefestigung. Foto R. Arenz, November 2022.

Neues vom Festungsbackofen

In dieser Woche sind mehrere Paletten mit Buntsandsteinplatten angeliefert worden, die für die spätere Wiederherstellung des Bodens in der Kriegsbäckerei vorgesehen sind. Dies erfolgt allerdings erst nach der Restaurierung des Backofens, sodass die Platten zunächst sicher eingelagert werden. Derzeit laufen noch die Planungen für die Sanierung der ruinösen Außenwand des Rauchfangs, sodass die Arbeiten am Ofen selbst pausieren müssen.

Buntsandsteinplatten für die Kriegsbäckerei. Foto F. Kellermann, 2022.